Kinderfilm für einen leichteren Umgang mit dem Tod.

Der Tag der Allerseelen, an dem in der katholischen Kirche an die Verstorbenen gedacht wird, schleicht eher unbemerkt an unserem Alltag vorbei. Wer denkt hier schon gerne an den Tod? Anders ist in Mexiko. Dort zelebrieren am 2. November die Menschen bunte Feierlichkeiten zum “el día de los muertos” (Tag der Toten), vom Trübsal und gedämpfter Stimmung ist dabei keine Spur. Es ist tatsächlich ein Feiertag: die Verstorbenen und ihr Leben werden mit Musik, Tanz und Essen gefeiert. Skelette sind allgegenwärtig, verziert mit Blumen und bunten Farben.

Der Tod ist ein schwieriges Thema für die meisten von uns. Wohl wissend, dass der Tod unmittelbar zum Leben dazugehört, blenden wir ihn im Alltag aus und leben so, als wären wir unsterblich. Auch mit Kindern können wir schwer über ihn reden. Irgendwann im Alter von ca. 3 Jahren begreifen Kindern instinktiv, dass das Leben nicht unendlich dauert: sie erleben Pflanzen, die verwelken, tot getrampelte Insekten auf de Straße oder Todesfälle in der Familie. Sie stellen uns Fragen, haben Angst, uns zu verlieren oder selber zu sterben. Doch der Abschied aus dem Leben hat auch gewisse Faszination. Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind vom eigenen Tod genüßlich geträumt hatte und die Vorstellung genoß, wie alle mich vermissten und um mich weinten. Ja, der Tod macht das Leben nicht selbstverständlich und die Menschen, die sich seines Todes bewußt sind, genießen ihr Leben mehr, als wäre es der letzte Tag.

Genau der Tag der Toten steht als Sujet-Hintergrund des Kinderanimationsfilmes “Manolo und das Buch des Lebens”. Manolo ist ein junger Mann – ein Pazifist aus der Familie der Toreros, die seit Generationen im Stierkampf kämpfen. Manolo bricht mit der Tradition seiner Vorfahren, er verzichtet auf sinnloses Töten der Stiere und wird von seiner Familie dafür verachtet. Manolo stirbt und trifft in der Unterwelt auf all die Stiere, die seine Verwandten über Jahrzehnte getötet hatten. Eine blutige Abrechnung naht. Doch statt zu kämpfen entschuldigt sich Manolo für die Taten seiner Vorfahren, als ob es seine wären. Er singt ein Lied. Ganz nebenbei wird die versöhnende Kraft einer Entschuldigung demonstriert, die jeden Kampf überflüssig macht. Der Film ist darüberhinaus eine Liebesgeschichte, das Action kommt nicht zu kurz und der Tod in Gestalt von la muerta sieht zum verlieben schön aus – kein Grund zum Fürchten. Der Film ist gleich schön anzuschauen sowohl für die Kinder als auch für die Eltern, er bietet eine schöne Vorlage für das Unterhalten über das schwierige Thema. Denn, solange die Verstorbenen in unserer Erinnerung leben, sind sie nicht wirklich tot. Und ja, auch nach dem Tod werden wir mit den Früchten unseres Lebens auf der Erde konfrontiert.

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Halloween. Ja oder Nein?

Wenn die Dunkelheit der Nacht einbricht, füllen sich die Straßen an diesem Tag mit den Gestalten der Unterwelt: Geister, Untoten, Vampire oder Zombies. Heute dürfen sie all ihre Schaurigkeit offen zur Schau stellen und werden dafür sogar mit Süßem entlohnt. Oder kaufen sich Menschen mit Gaben von ihnen frei?

Nun ja, es ist keine deutsche Tradition und bloß ein importierter Spaß. Viele sträuben sich deshalb dagegen oder sagen offen, dass sie „böse“ Kinder nicht mögen, sondern lieber die braven.

Halloween ist das Zelebrieren der dunklen Seite. Das Jenseits betritt heute unsere helle Welt und wir zeichnen uns das Böse ins Gesicht. An einem Tag im Jahr? Ich bin dabei! Das Dunkle im Leben ist ständig präsent, und es auszublenden schafft es nicht aus der Welt, ganz im Gegenteil. Einen Umgang mit dem Dunklem zu pflegen und Berührungsängste abzubauen halte ich für Seelenhygiene, vom Kind auf. Kein Mensch ist nur gut oder nur böse. Wir haben alle unsere dunklen Seiten – den Schatten. Ihn zu zeigen macht uns nur ehrlicher.

Übrigens, der 31. Oktober wurde von Wissenschaftlern zum Tag der dunklen Materie ernannt, die das gesamte Universum durchdringt, die ganzen 95% von ihm ausmacht und dabei völlig unsichtbar bleibt, beachtlich! Da verdient so eine gewaltige Kraft tatsächlich ein wenig unserer Beachtung, oder?

Wie geht es euch mit dem Spuken und Gruseln?

Mit Widersprüchen leben lernen.

Neulich sagte meine Tochter etwas, was mich sehr erfreut hat. Wir saßen beim Abendessen am Tisch, als sie sagte: “Mama, alles, was du kochst, schmeckt lecker, auch wenn ich es manchmal nicht essen mag.” Uff, erstmal danke für das Kompliment! Tatsächlich bin ich jedes Mal enttäuscht, wenn mein Gekochtes nicht mit “Hurra!” begrüßt wird, sondern mit einem eher skeptischen Gesichtsausdruck. Und immer mit Spagetti oder Pizza auf Nummer sicher zu gehen möchte ich auch nicht. Nun kommt aber das Kompliment und die Ablehnung im gleichen Satz serviert. Ein Widerspruch? Für sie war es keins. Ihre Worte flogen über die Lippen mit Leichtigkeit und Witz.

Wir Erwachsene getrimmt auf die lineare Logik fragen uns vielleicht: “Wenn das Essen lecker schmeckt, warum magst du es dann nicht essen?” Ergibt es keinen Sinn? Ich habe nur innerlich gelächelt und nicht weiter nachgehakt. Ich wollte sie auf nichts festnageln. Widersprüche sind okay. Ich muss sie nicht verstehen und schon gar nicht auflösen.

In diesem kleinen Satz spürte ich, dass die Welt für sie nicht nur aus schwarz und weiß besteht, es gibt nicht nur vor oder zurück, richtig oder falsch, dagegen subtile Zwischentöne, Vielschichtigkeit und Spannung. Die Liebe und die Ablehnung müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Sie kommen so oft Hand in Hand. Kennt ihr das auch? Welche Widersprüche erlebt ihr so im Alltag? Fällt es euch schwer, sie auszuhalten?

 

Jeder Anfang ist schwer… und zauberhaft.

Die Seite “Mutterinstinkt.net” ist nun aktualisiert, pünktlich zum Erscheinen meines ersten Buches. Die Aktualisierung stand schon länger an und wurde immer wieder heraus geschoben. Die Buchneuerscheinung übte gewissen Druck aus und gab den entscheidenden Impuls zum Weitermachen. Jeder Neuanfang ist Kräfte zerrend und anstrengend. Wir müssen “in die Puschen kommen”, uns zusammenraufen, entscheiden, was sich verändern oder gleich bleiben soll, sich neu ausrichten, für die bisher vollzogene Arbeit Bilanz ziehen – mit anderen Worten einen Blick in den Spiegel wagen: sich spüren, eigene Stärken oder Schwächen wieder bewußter werden. Und jeder Blick in den Spiegel ist eine Offenbarung, nicht immer eine angenehme. Was hat sich nun verändert? Das Erscheinungsbild ist jetzt heller und offener geworden. Es kommen neue Inhalte hinzu und ganz neu – der Blog. Mit Hilfe des Blogs möchte ich mit meinen Lesern näher in Kontakt treten als bisher der Fall war. Ich möchte austauschen und einen Kreis bilden, uns gegenseitig erfahren, unterstützen und inspirieren. Ich bin keine erfahrene Bloggerin. (Artikel zu schreiben ist doch eine andere Sache) und ich weiß noch nicht recht, wie persönlich ich in meinen Beiträgen werden soll oder darf, wieviel von meinem Leben ich preisgeben kann, so dass es für den Leser noch spannend bleibt aber meine persönlichen Grenzen nicht verletzt. Das wird sich mit der Zeit und im Laufe des Schreibens heraus stellen. Ihr Feedback ist für mich dabei die wichtige Hilfe auf dem Weg. Auch wenn jeder Anfang schwer ist, so wohnt jedem Anfang auch der Zauber inne, wie Hermann Hesse einmal richtig bemerkt hat. Das Kribbeln im Bauch, die Vorfreude und Spannung. Man sagt auch “Neues Spiel – neues Glück”. Ein Neuanfang bietet uns trotz aller Nervosität auch neue Chancen und öffnet neue Türen. Was erwartet uns hinter ihnen? Ich bin gespannt. Wie geht es Euch mit Neuanfängen? Was hilft Euch und was hindert Euch dabei? Welche Geschichten habt ihr schon mal erlebt? Lohnt sich der Neuanfang überhaupt?

Als Vorwort.

Hallo liebe Leser und vor allem liebe Leserinnen. Auf diesen Seite teile ich mit Euch meine persönlichen, alltäglichen Erfahrungen als Mutter. Hier möchte ich mit meinen Lesern in Kontakt treten, austauschen, diskutieren oder nur ein offenes Ohr finden oder anbieten. Ein schönes Ziel wäre für mich, eine virtuelle Gruppe von Frauen/Müttern aufzubauen, die sich gegenseitig stärken und inspirieren. Das, was in alten Zeiten zwischen den erfahrenen und jungen Frauen eines Stammes selbstverständlich war, ist heute eine Seltenheit. Vielleicht helfen meine Beiträge, dies einwenig auszugleichen. Daher freue ich mich immer über ihre Kommentare.